12 Tipps für bessere Newsletter: Leser erschrecken oder Interesse wecken

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Sie kennen es bestimmt selbst: Newsletter und E-Mails, die so übersichtlich sind wie Ihre Wohnung nach der ersten Party als Ihre Eltern in Urlaub waren. Fotos von Mitarbeitern, die einen in der nächsten Nacht im Traum jagen. Nun vielleicht wurde meine E-Mailadresse auch mit der Bewerberadresse von „Germany’s next Top Zombie“ verwechselt. Aber das muss doch nicht sein.

Mal im ernst! Ich wollte die gleichen Fehler nicht auch machen und habe mich mal umgesehen. Hier ein paar Basis-Tipps rund um den Newsletter:

Übersicht ist Trumpf!
Texte in E-Mails werden nur „gescannt“. Bieten Sie dafür eine gute Struktur an! Mit hervorgehobenen Überschriften, kurzen Absätzen oder Listen laden Sie Ihre Kunden zum lesen ein. Nein, ich spreche nicht von in rot blinkenden Zeilen!

Viel Inhalt, wenig Worte!
Bringen Sie es auf den Punkt, je weniger desto besser! Vor allem der erste Absatz wird fast gar nicht gelesen und übersprungen. So nett es von Ihnen gemeint ist und Sie mühevoll lange einführende und freundliche Absätze schreiben – nö, ist nichts für den Online-Leser! Nutzen Sie diesen Platz besser, z.B. für eine Inhaltsangabe.

Klare Aussagen!
Neben kurzen Formulierungen sollten Sie klar und deutlich sagen was Sie vom Kunden wollen: „Jetzt bestellen“, “hier weiterlesen“. Das sogenannte „Call to Action“ zieht die Aufmerksamkeit der Leser auf sich. Nur nicht zu deutlich: „Gib mir Dein Geld!“

Klicken ist leichter als Lesen!
Geben Sie Ihren Lesern oft die Möglichkeit zu Klicken. Reißen Sie Artikel nur an und verlinken Sie den restlichen Text. So haben sie Ihre Kunden auch gleich auf Ihrer Internetseite.

Design und Wiedererkennungswert!
Halten Sie Ihre Firmen CI ein, benutzen Sie die gleichen Farben und ein gut aufgelöstes Logo! Eine tolle Animation und ein bewegter Schriftzug – nein, lassen Sie das! Halten Sie es einfach. Am besten Sie lassen sich ein Layout vom Fachmann erstellen, das Sie selbst inhaltlich bearbeiten können.

Bei Bildern gilt weniger ist mehr!
Denn Bilder lenken vom Text ab und werden vom Betrachter sowieso ignoriert. Eyetracking Studien belegen, dass ein Banner im oberen Bereich der E-Mail und Bilder im Fließtext meist einfach übersprungen oder sogar als störend empfunden werden. Gut geeignet sind Bilder wiederum, wenn man textlich gar nicht so viel kommunizieren will. Bedenken Sie nur, dass die meisten E-Mailprogramme Bilder sperren.

Gesichter sind interessant!
Eine Ausnahme unter den Bildern sind Darstellungen von Gesichtern, z.B. von einem Ansprechpartner. Diese werden besonders lange betrachtet und steigern sogar die Bereitschaft zu Lesen. E-Mails ohne Personenfoto wurde im Vergleich weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Wählen Sie jedoch authentische, zu Ihrem Unternehmen passende und ansprechende Fotos von Ihren tatsächlichen Mitarbeitern. Nun, werfen Sie noch mal einen Blick auf Ihre Mitarbeiter und entscheiden Sie dann.

Eine Ansprechperson angeben!
Neben dem (guten) Bild einer Ansprechperson kann auch gleich die E-Mailadresse für eine Antwort stehen. Der Grundgedanke einer E-Mail ist der Dialog. Geben Sie Ihrem Leser die Möglichkeit dazu.

Zweistufige Anmeldung für Newsletter!
Wenn Sie verschiedene Newsletter zur Auswahl haben oder mehrere Informationen über Ihre Kunden einholen wollen, machen Sie das am besten in zwei Schritten. Das erste Formular dient zur reinen Eingabe der Personendaten. Durch klicken des Buttons „abschicken“ oder „weiter“ gelangt man zum zweiten Formular in dem Sie weitere Dienste anbieten können oder freiwillige Informationen abfragen. Bei Versuchen konnte die Absprungrate so halbiert werden. Zusätzlich füllten bis zu 90% der Kunden auch das zweite Formular aus.

Individualität und Relevanz!
5000 verschickte Newsletter an Kunden, die es nicht interessiert. Egal, hauptsache jeder weiß Bescheid? Hm, knapp daneben oder können Sie sich wirklich vorstellen, dass es einen Vegetarier und Peta-Aktivisten begeistert, dass die Grillsaison begonnen hat? Damit machen Sie sich keine Freunde. Verschicken Sie lieber wenige E-Mails an Kunden, die ein bestimmter Bereich wirklich interessiert. Nutzen Sie angegebene personenbezogene Daten und sprechen Sie Ihren Leser persönlich an.

Nutzen Sie Dienstleister!
Es gibt verschiedene Dienstleister, die Ihnen beim Erstellen, Verschicken und Managen Ihrer Newsletter und E-Mails helfen. Dafür brauchen Sie keine teuren Programme zu kaufen und zahlen nur für die E-Mails, die Sie wirklich verschicken. Teilweise sind die Anwendungen auch kostenfrei. Empfehlenswerte englischsprachige Anbieter sind: Mailchimp (kostenlos bis 2000 Empfänger) und Campaignmonitor - für kleine, private Mailings eignet sich Tinyletter.

Recht & Gesetze beachten!
Man kann es nicht oft genug sagen: für werbliche E-Mails und Newsletter brauchen Sie die Zustimmung des Adressaten! Das gilt auch für Ihre bestehenden Kunden. Eine Geschäftsbeziehung ist keine ausdrückliche Zustimmung zu einem Newsletter! Geben Sie auch an wo sich der Kunde registriert bzw. warum er den Newsletter erhalten hat und die Möglichkeit sich abzumelden. Ihr Impressum gehört ebenso in jede E-Mail.

Nun, auf dass wir uns nicht in meinen Träumen wiedersehen.
Viel Erfolg!


Zur Autorin:
Katharina Stein ist Gründerin des Eventmarketing Blogs eveosblog.de und schreibt Sie regelmäßig über Themen aus der Live-Kommunikation, Marketing und Event-Marketing sowie Social-Media.


Foto: Joanna Kosinska / Unsplash

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